Last Epoch im 1.0-Nachtest - ereilt das ARPG dasselbe Schicksal wie Diablo 4? (2024)

Bereits im Oktober 2023 haben wir uns Last Epoch im Early Access angeschaut und sind im Test zum Ergebnis gekommen, dass sich das ARPG von Eleventh Hour Games perfekt zwischen Diablo 4 und PoE quetscht und das Zeug hat, womöglich an einem der beiden Actionrollenspiele vorbeizuziehen. Knapp ein halbes Jahr später und passend zum 1.0-Release (vom 21. Februar 2024) ist es also Zeit für einen Nachtest, in dem wir uns die Neuerungen anschauen.

Mit dem Warten auf PoE 2 blicken ARPG-Fans aktuell besonders darauf, ob sich Diablo 4 aus seiner Mini-Krise noch erholt bzw. sich weiterentwickeln kann und ob Last Epoch diese Lücke füllt. Daher werden wir an manchen Stellen den Vergleich zu Diablo 4 aufgreifen, dessen Bewertung sich im Nachtest noch einmal verschlechtert hat. Ob Last Epoch dasselbe Schicksal ereilt? Das schauen wir uns jetzt an.

Serverprobleme in Last Epoch?

Der 1.0-Release war ein voller Erfolg. Fast schon zu erfolgreich ... Denn die Server von Last Epoch gingen zwischenzeitlich immer wieder in die Knie. Nach mehreren Hotfixes und Verbesserungen für die Server stellten wir nach zwei Wochen außerhalb der Main Hubs jedoch kaum noch Lag fest. Im Main Hub rutschen andere Charaktere manchmal immer noch über den Boden und die Latenz schwankt stetig zwischen 14 ms und bis zu 400 ms Latenz.

Das macht das sowieso schon umständliche Neuverteilen von Passives (immer nur jeweils ein Passive pro Klick verteilbar) besonders nervig, da man sich nach einigen Sekunden Wartezeit nicht sicher sein kann, ob man gerade das Passive erlernt oder alles durch den Lag verzögert wurde.

Last Epoch lässt sich also fast ohne Probleme wieder online spielen und die Entwickler arbeiten stetig weiter daran, die hohen Spielerzahlen - die sich nach Release kaum minimiert haben - zu bändigen.

Es besteht die Möglichkeit offline zu zocken, der Offline-Charakter kann aber nicht nachträglich auf die Online-Server gezogen werden. Ein Offline-Mode ist erstmal positiv. Denn das wünschen sich viele Spieler auch von anderen ARPGs. In Diablo 2 bevorzugen viele Spieler diesen Modus beispielsweise.

Das hat sich vom Übergang von Early Access zum 1.0-Release getan

An dieser Stelle werden wir Last Epoch nicht nochmal von Grund auf unter die Lupe nehmen, sondern schauen uns vor allem die Neuerungen an, die mit den Patches kurz vor und mit Release der 1.0-Version implementiert wurden und wie sich diese im Rest des Contents einfügen.

Wer will, kann sich unsere erste Meinung zu Last Epoch im Early-Access-Test anschauen. Am Ende gibt's natürlich trotzdem ein Fazit und eine neue Wertung für den Nachtest.

Klassen

Quelle: buffedZusammen mit den Meisterschaften ist die Klassenvielfalt in Last Epoch groß, doch innerhalb der Klasse dürft ihr nicht auf andere Meisterschaften umskillen.Mit dem Release haben sich die Entwickler vor allem die Klassenbalance vorgenommen und die zwei fehlenden Meisterschaften für die Akolythin (Hexenmeisterin) und die Schurkin (Falknerin) implementiert. Beides sind Pet-orientierte Klassen, auf dessen mächtige Begleiter man sich - im Vergleich zu anderen ARPGs - auch im herausfordernden Endgame verlassen kann. Damit wird der Wunsch vieler Fans von Pet-Builds erfüllt. Diesen Fan-Wünschen widmen sich die Devs auch an anderer Stelle.

Der bisher unterrepräsentierte Primalist bekam zwei neue Fähigkeiten hinzu, die ihn beliebter machen sollten. Der Paladin hat indes einen ganz neuen Baum bekommen, um auch seine Schwächen anzugehen.

Jede der fünf Klassen hat mit der 1.0-Version von Last Epoch nun also neben ihrer Grundklasse drei Meisterschaften. Dabei sind im Grunde alle Archetypen samt einiger besonderer Specs wie dem Runenmeister (Magier) vertreten. Der Paladin lässt sich sogar als Supporter spielen, der Spieler heilen kann. Auch so etwas war der Wunsch alter ARPG-Hasen.

Wer jedoch gehofft hat, beispielsweise als Scharfschützin-Schurke den neuen Falkner auszuprobieren, wird enttäuscht. Denn wenn die Meisterschaft einmal ausgewählt ist, könnt ihr im Passive/Talentbaum nur in einen Teil der anderen Meisterschaften reinblicken, ohne jedoch deren signifikanten Skills freischalten zu können. Wer die volle Klassenerfahrung einer Klasse in Last Epoch erfahren will, muss also jeweils drei Schurken, Magier und Co. erstellen. Das ist ziemlich blöd gelöst.

Quelle: EHGIn Last Epoch ist im Grunde jeder Archetype vertreten.Die Meisterschaften laden also nicht so wirklich zum Herumprobieren ein. Aber selbst wer sich nur auf eine Meisterschaft fokussiert, kann viele Spielstunden damit verbringen verschiedene Builds innerhalb der Meisterschaft auszuprobieren. Denn jeder Skill hat in Last Epoch bekanntermaßen seinen eigenen großen Talentbaum!

Visuelle Verbesserungen

Mit der 1.0 Version wurden einige Grafik- und auch Sound-Verbesserungen vorgenommen. Der Grafik-Stil, den wir im Early-Access-Test teilweise bemängelt, hat sich dadurch etwas verbessert, kommt jedoch nicht im Ansatz an ARPGs wie Diablo 4 heran und orientiert sich eher an PoE 2. Das tut dem Spielspaß keinen Abbruch, gerade in das Aussehen der Charaktermodelle kann jedoch noch viel Arbeit gesteckt werden.

Was wurde genau verbessert?

Die Dynamisches Bewegung der Charaktere, bessere Kampfanimationen, Interface-Visuals,

Update für Licht und Schatten, weitere kleine Verbesserungen für Sound von Treffern, 2D und 3D Visuals für Charaktere und Items. All das verbessert den zuvor etwas altbackenen Grafik-Stil aus der Early-Access-Version und wir bekommen mehr das Gefühl, dass wir ein modernes Spiel zocken.

Bei unseren Abenteuern in Eterra gibt es jetzt auch zufälliges Wetter, verschiedene Vegetationen und auch die Jahreszeiten ändern sich in den Levels der Monolithen jetzt öfter. Dort treffen wir jetzt auch auf zusätzliche Monsterarten. Einige Monster und Begleiter von Charakteren haben zudem ein Facelift bekommen.

Nebenbei wurden auch die Tooltips der Gegenstände verbessert, damit man besser erkennen kann, um welche Werte es sich handelt und was diese überhaupt tun.

Die Handels-Fraktionen

Quelle: buffedDie Händlerfraktionen von Last Epoch sind clever durchdacht, trotzdem ist das ARPG vor Bots nicht gefeit.Die Entwickler von Last Epoch haben sich das Handelssystem von anderen ARPGs ganz genau angeschaut, die positiven und negativen Aspekte betrachtet und für das Handeln in Last Epoch ein ganz eigenes System entwickelt. Der Spieler kann sich entscheiden, ob er frei mit Spielern direkt oder per Auktionshaus handeln will oder quasi in Solo-Self-Found-Manier gezielt seine eigenen Items erspielt.

System A - Die Händlergilde

Wer sich für die Händlergilde entscheidet, kann Gegenstände im Bazar (ein Auktionshaus) verkaufen oder direkt mit Spielern handeln.

Damit Bots und zwielichtige Goldverkäufer nicht das Auktionshaus sabotieren, müsst ihr jedoch bei der Händlergilde aufleveln bzw. Stufen freischalten, um mit bestimmten Gegenständen handeln zu können. Gelevelt wird u.A. Durch das Besiegen von Monstern. Gehandelt wird mit der Ingamewährung Gold.

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